Freifunk

Aus Freifunk Kiel
Version vom 3. September 2012, 14:31 Uhr von Thpanknin (Diskussion | Beiträge) (Abschnitt "Die Idee" nach oben verschoben. Als interessierter Laie finde zumindest ich es besser, zunächst die Idee vorzustellen und dann erst die Technologie.)
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Klassisches WLAN

Freifunk ist sowohl eine Technologie als auch eine Idee. Frei­funk ist zunächst mal eine von Bür­ge­rin­nen und Bür­gern betrie­bene, dezen­trale Inter­net­struk­tur auf Basis von draht­lo­ser Daten­über­tra­gung (WLAN). Nur in zwei­ter Linie kommt dabei ein über­all ver­füg­ba­rer kos­ten­lo­ser Inter­net­zu­gang heraus.

Die Idee

Warum sollte man so ein Netz aufbauen wollen? Die Idee dahinter basiert auf folgenden Prinzipien:

  1. Zugang zu Information und Wissen soll frei sein. "Frei" wie in "Freie Meinungsäußerung" - nicht wie in "Freibier".
  2. Niemand darf Kommunikation kontrollieren.
  3. Netzwerke sollten öffentliche Räume sein, wie Straßen, Parks, Wälder oder das Meer.
  4. Netzwerke und digitale Infrastruktur müssen auf freier Open Source Software und offenen Standards basieren.
  5. Regulierungsbehörden, Regierungen und die Politik sollten freie Frequenzen zur Verfügung stellen.

Die Technologie

Freifunk nutzt normale WLAN-fähige Geräte und etwas Dienstsoftware, um ein eigenes Stadt-weites Daten-Netz aufzubauen.

Der Ad-hoc Modus

Kleines Ad-Hoc-Netz

WLAN-fähige Geräte verfügen meistens über einen sogenannten Ad-hoc Modus. Mit diesem Ad-Hoc Modus können zum Beispiel zwei Laptops direkt miteinander Daten austauschen, wenn kein WLAN-Acesspoint verfügbar ist.

Das funktioniert aber nicht nur mit zwei Laptop, sondern im Prinzip mit beliebig vielen. Wenn ich also einen Raum voller Laptops im Ad-hoc Modus stelle, können die alle miteinander Daten austauschen - ohne zentrale Stelle, an der sie sich anmelden müssen.

Mesh-Netz

Ad-Hoc-Netz - Nicht alle können sich gegenseitig sehen

WLAN hat eine bestimmte Reichweite. Entferne ich mich in einem normalen Netz zu weit vom Accesspoint, habe ich kein Netz mehr. Im Ad-Hoc-Modus gilt das genauso - entferne ich mich zu weit vom Kommunikationspartner, ist keine Kommunikation mehr möglich. Im Freifunk-Netz hingegen muss ich nur in Reichweite irgendeines anderen Teilnehmers sein, der den gewünschten Kommunikationspartner erreichen kann, und dieser vermittelt dann. Für die Ermöglichung dieser Vermittlung ist ein Stück Dienstsoftware nötig, der OLSR-Daemon.

Stellen wir uns vor die Leute mit dem Laptops verlassen den überfüllten Raum und stellen sich mit einem Abstand von 10 Metern in eine Reihe. Dann reicht der eigene WLAN-Empfang, um ein paar Leute links und ein paar Leute rechts zu erreichen. Weil die aber wiederum weitere Leute erreichen können, sind alle weiterhin miteinander vernetzt. Daten von der einen Seite der Kette können das andere Ende über mehrere Zwischenstationen erreichen.

Jeder Teilnehmer ist ein Node (engl. "Knoten") und zusammen bildet man Meshes (engl. Maschen).

Freifunk

Freifunk-Netzwerk mit Routern und Laptops

Verteilt man die Leute, die eben noch nebeneinander standen über die ganze Stadt, hat man Freifunk.

Freifunk ist also ein dezentrales Daten-Netz, dessen Infrastruktur von seinen Teilnehmer selbst gestellt wird.

Nun hat man natürlich das Problem: Wenn die Leute ihre Laptops zuklappen, ist das Netz weg und einen Internetzugang gibt es zum Beispiel auch nicht darüber.

Die Lösung: WLAN-Router bieten einen Zugang zum Internet und man muss sie nicht ausschalten. Selbst wenn sie über einen Ad-Hoc-Modus verfügen, fehlt ihnen üblicherweise der OLSR-Daemon. Auf einige dieser Geräte kann man aber eine eigene Software aufspielen, um sie Freifunk-tauglich zu machen.

Und nun?

Du findest das interessant und willst mitmachen?

  1. Twitter oder blogg über Freifunk und erzähl allen Leuten, wie toll Freifunk ist.
  2. Setz Dich auf die Liste der Interessenten.
  3. Du bist jetzt kein Anfänger mehr. Lies weiter bei den Aufsteigern.

Du bist noch nicht ganz sicher und bist noch skeptisch?

  1. Du hast Bedenken wegen Störerhaftung und anderen rechtlichen Problemen?
  2. Du hast Angst um Deine eigenen Daten?

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